“HandiVIH” ist ein aktuelles Projekt des französischen Forschungsinstituts für Entwicklungshilfe IRD. Ziel der Untersuchung ist es, den Zusammenhang zwischen Behinderung und HIV-Infektion in Kamerun zu erforschen. Alexander Schücke und Alexander Lorenz von mindnapped sind nach Jaunde gereist um während der abschließenden Woche der Feldforschung Interviews mit 5 Teilnehmern der Studie und 2 Experten zu drehen. Als Ergebnis der Dreharbeiten entsteht eine Dokumentation, in der die Resultate des Forschungsprojektes für die Öffentlichkeit kommuniziert werden.
Die beteiligten Wissenschaftler haben Interviews mit mehr als 1600 Personen mit Behinderungen geführt. Darunter waren neben Seh- und Hörgeschädigten auch geistig Behinderte oder Personen mit zum Teil schweren Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit. Es handelt sich um das erste Forschungsprojekt in diesem Bereich. In zukünftigen Untersuchungen, so die Hoffnung der Wissenschaftler, soll genauer auf die einzelnen Personengruppen eingegangen werden. Aus den Ergebnissen lassen sich unter Umständen aber auch heute schon Handlungsvorschläge für die HIV-Prävention ableiten und Menschen mit Behinderungen könnten besser geschützt werden.
Für die Aufnahmen und die filmische Umsetzung war es uns in wichtig, flexibel, mit diskreter Technik und trotzdem mit einem hohen visuellen Anspruch arbeiten zu können. Wir wollten den portraitierten Personen viel Raum geben und sie nicht mit Technik einschüchtern. Wir haben uns daher für die Verwendung von DSLR Kameras entschieden. Dadurch konnten wir im kleinen Team arbeiten, was von großem Vorteil war, da wir unsere Interviewpartner zu Hause besucht haben.
Für die Interviews war besondere Aufmerksamkeit gefragt, da wir die Menschen frei sprechen lassen wollten ohne die Fragen der Untersuchung zu wiederholen. Der Zugang wurden uns durch die Forscher erleichtert, die uns zu den Probanden begleiteten, die sie in der Vergangenheit betreut hatten. So konnten wir trotz der kurzen Zeit die interviewten Personen kennenlernen und sie dazu bewegen, uns ihre zum Teil schweren Schicksale zu schildern. Wir waren beeindruckt von der Kraft der Menschen, die wir durch dieses Projekt kennen lernen durften und sind dankbar diese Momente mit ihnen geteilt zu haben.