Die Vorschriften zur Eindämmung der Corona Pandemie werden allmählich wieder gelockert. Doch eine Rückkehr zur alten Normalität ist nicht in Sicht. Kein Wunder, dass viele verunsichert sind, was im Bereich der Film- und Videoproduktionen in Corona Zeiten wieder möglich ist – und vor allem wie. In den letzten Monaten konnten wir trotz der Kontaktbeschränkungen weiter Videodrehs realisieren und haben so wichtige Erfahrungen gesammelt, die wir in diesem Artikel teilen möchten. Mit unseren 10 Tipps für sichere Videoproduktionen trotz Corona.
Für alle, die sichere Videodrehs durchführen möchten, stellen wir hier exklusiv unsere Guidelines für Filmproduktion in Corona-Zeiten zum Download zur Verfügung. Einfach runterladen, ausdrucken und auf einen Blick die wichtigsten Verhaltensregeln am Set auf einen Blick haben. Auch als Aushang geeignet!
Das oberste Gebot bei der Pandemie-Prävention ist das Vermeiden unnötiger Kontakte. Deshalb sollten auch bei Film- und Videodrehs so wenige Personen wie möglich anwesend sein. Viele Videodrehs können mit nur einer Person umgesetzt werden.
Wenn ein aufwändigeres Set benötigt wird, muss man kreativ werden. Bei unserem groß angelegten Livestream für die FuckUp Nights z.B. konnten wir Bildtechnik und Regie in einem separaten Raum platzieren, getrennt durch ein Glaswand. Neben einer räumlichen Trennung kann auch zeitlich versetzt gearbeitet werden. Ein Beleuchter zum Beispiel muss nur während des Aufbaus am Set sein – und kann sich später für Umbauten in der Nähe bereithalten.
Für die Planung wichtig: je kleiner das Team, desto mehr Zeit muss für Aufbau und Dreh eingeplant werden.
Egal wie viele Personen am Dreh beteiligt sind, eins bleibt immer gleich wichtig: Masken tragen. Denn beim Auf- und Abbau, aber auch beim Dreh kann es leicht passieren, dass Abstände kurzzeitig schwer einzuhalten sind.
Bei Interviews oder Sprechszenen sind Masken vor der Kamera natürlich störend. Weggelassen werden dürfen sie aber NUR wenn alle, die nicht im Bild sind, weiterhin Masken trage und sich vor allem streng an Abstands- und Hygieneregeln halten.
In jeder Minute lauten Sprechens, stoßen Menschen über 1.000 Tröpfchen Speichel aus. Darum ist Hygiene bei Mikrofonen besonders wichtig. Die sicherste Variante stellen Mikrofone an Tonangeln* dar, denn Sie ermöglichen den nötigen Abstand zwischen Sprecher und Tontechniker.
Handmikrofone* sollten vom Protagonisten selber gehalten und Ansteckmikrofone* eigenhändig angebracht werden (bei Bedarf unter Anleitung). Zudem empfiehlt es sich, einen Einweg-Plastik-Überzug für Mikrofone zu verwenden und diesen nach jedem Interview zu wechseln. Dadurch wird die Tonqualität kaum gemindert, aber die Hygiene deutlich verbessert.
Nicht nur zum Mikrofon, auch zur Kamera sollte ein größtmöglicher Abstand eingehalten werden. Um diesen Abstand visuell auszugleichen, und nicht alles in einer Totalen filmen zu müssen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Bildgestaltung.
Mit langen Brennweiten und Tele-Objektiven kann der Abstand optisch verkürzt werden. Alternativ kann in einer höheren Auflösung aufgezeichnet werden und anschließend in der Postproduktion digital ins Video reingezoomt werden.
Bei der Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs lassen sich Kontakte mit Anderen kaum vermeiden. Deshalb sollte auf dem Weg zum Drehort auf Bus und Bahn verzichtet werden. In Puncto Umweltfreundlichkeit liegt die Anreise zu Fuß oder mit dem Rad weit vorne. Bei weiter entfernten Drehorten oder zum Transport von Equipment, bietet sich der PKW an. Wichtig dabei: am besten alleine oder maximal zu zweit und dann mit Maske fahren.
Flugreisen sind zwar teilweise wieder möglich, aber auch hier sitzen viele Leute auf engem Raum. Am allerbesten wäre es da, weit entfernte Drehorte zu vermeiden, wenn möglich auf Stock Footage zurückzugreifen oder den Dreh durch ein lokales Team durchführen zu lassen – zum Beispiel koordiniert durch eine federführende Videoagentur, die eine einheitliche Qualität sicherstellen kann.
Nicht nur die Anreise spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Drehorts, auch die Belüftung rückt zunehmend in den Fokus. Da Coronaviren sich über die Luft verbreiten können, haben sie in geschlossenen Räumen leichtes Spiel. Die beste Option ist daher ein Dreh im Freien, der immer mindestens in Erwägung gezogen werden sollte.
Wenn ein Außendreh nicht möglich ist, sollte ein möglichst großer Raum gewählt werden, in dem alle Beteiligten den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten können. Außerdem sollte dieser Raum gut belüftet werden, wofür zusätzliche Pausen einzuplanen sind.
Da das Corona Virus auf Oberflächen mehrere Tage überlebt, ist es wichtig vor und nach Gebrauch Equipment und Requisiten, aber auch Oberflächen am Drehort zu desinfizieren. Weiteren Schutz bieten Handschuhe, Masken und Schutzbrillen. Praxistipp: Aufgaben klar verteilen! Wenn für jeden Gegenstand nur eine Person zuständig ist, können Berührungen mit Equipment und Requisiten durch andere vermieden werden.
Denn für Filmequipment gilt: die empfindliche und teure Hardware kann durch Desinfektionsmittel oder Feuchtigkeit angegriffen und irreparabel beschädigt werden. Ob das bei der einzusetzenden Technik der Fall ist, sollte man auf jeden Fall im Vorfeld klären.
Mit Protagonisten aus unterschiedlichen Städten oder Ländern oder solchen, die zu einer Risikogruppe gehören, ist ein Dreh manchmal schlicht unmöglich. Erst recht nicht kurzfristig. In solchen Fällen schaffen Interviews per Video-Call Abhilfe. Und keine Angst: auch ein Interview per Skype, Zoom, Hangout und Co. kann mit ein paar Regie-Anweisungen, guten Lichtverhältnissen und einer Standard-Webcam sehr hochwertig aussehen. Sie können Ihren Video-Call auch im mindnapped Videostudio in Düsseldorf aufnehmen. Hier bekommen Sie professionelle Unterstützung von unserem Filmteam.
So wie Livestreams sich als Alternative für Präsenzveranstaltung anbieten, gibt es auch für andere Videoarten kreative Lösungen um sie kontaktlos zu produzieren. Drehs können zum Beispiel durch den Einsatz von Animationen komplett umgangen oder ergänzt werden. Ein Beispiel sind animierte Erklärvideos, 3D-Produktvideos oder die Verwendung von Archiv- oder Stockmaterial.
Natürlich ist nicht leicht abzuwägen, wann man auf einen Dreh verzichten sollte – ein gedrehter Film vermittelt schließlich ganz andere Emotionen und hat eine Reihe anderer Vorzüge. Wir empfehlen: fragen Sie sich, was Sie mit Ihrem Film erreichen möchten. Und sprechen Sie mit Anderen darüber. Oft kommt man im Gespräch auf neue Ideen. Das können Kollegen, Vorgesetzte oder spezialisierte Filmproduktionen sein. Am besten solche, die nachweislich auch unterschiedliche Umsetzungsformen anbieten können.
Bei der Planung und Postproduktion eines Videos kann vollständig auf persönlichen Kontakt verzichtet werden. Absprachen per Telefon oder E-Mail sind keine Neuigkeit und Meetings können durch Videokonferenzen ersetzt werden. Interessant wird es, wenn es um das Feedback von Details in Schnittfassungen geht. Auch dafür ist ein Zusammensitzen im Schnittraum nicht mehr zwingend notwendig. Spezialisierte Tools vie Vimeo bieten die Möglichkeit, Vorabversionen framegenau zu feedbacken und über geteilte Bildschirminhalte kann man weltweit live im Schnitt dabei sein.
Zur Pandemie-Vorbeugung sind auch am Filmset die Grundregeln wie Abstand, Hygiene und Maskenpflicht einzuhalten. Mit unseren Tipps aus der Praxis fällt es leichter, einzuschätzen, was in der Videoproduktion für Marketing, PR und interne Kommunikation wieder möglich ist. Wer mehr darüber erfahren möchte oder eigene Projekte plant ist eingeladen uns jederzeit gerne anzusprechen.
Und für alle, die planen in nächster Zeit selber zu drehen, hier nochmal unsere druckbare Übersicht über die wichtigsten Regeln zum kostenlosen Download.
mindnapped ist als Videoagentur und Filmproduktion spezialisiert auf videobasierte Kommunikationslösungen für Unternehmen und öffentliche Auftraggeber. Dabei bietet mindnapped Imagefilm-Produktion, animierte Erklärvideos oder Livestreams gleichermaßen mit Festpreispaketen oder individuell kalkulierte Produktionen an.
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